Trafostation 4: Lasst die Kreativen kreativ sein!
Shownotes
„Kreativität ist eine Schlüsseltugend der Wissensgesellschaft und aller Transformation.“ Wolf Lotter
In der Vergangenheit war Kreativität ein Gottesgeschenk, erzählt Lotter: „Wenn ein Dichter dichtete, eine Musikerin komponierte oder ein Maler malte, führte eigentlich Gott selbst Federkiel und Pinsel. Genie war Schicksal. Kreativität war Vorbestimmung.“
In der Aufklärung und der industriellen Revolution, als Kreativität dem Zweckmäßigen im Unternehmen unterworfen wurde und als Erfinder die Gesetze der Natur in Normen und Regeln fassten, entstand das Bild des scharfsinnigen Ingenieurs. Doch weder das Genie noch der Ingenieur genügen, um Kreativität als Grundlage heutiger Wissensarbeit und Innovation zu verstehen.
„Wo Vielfalt, das Unangepasste, die Alternative, kurz, wo echte Diversität ihren Platz hat, dort findet auch die Kreativität ihre Kreativen.“ Wolf Lotter
Wie können wir die Probleme der komplexen Welt lösen? Unkreative Menschen sollte man in Ruhe lassen. „Eine Kreativitätsverordnung für alle ist Unfug“, betont Lotter. Die Kreativen hingegen sollten wir kreativ sein lassen. Sie brauchen klare Strukturen und eine neue Kultur. Mit einer Idee eine Verbesserung der Welt zu bewirken. Das und nichts anderes ist Kreativität.
„Kreativität im Sinne von, lass dir schnell etwas einfallen, ist eine klassisch mechanistische Erfindung des Industrialismus, der schnell auf einfache und überschaubare Lösungen drängt. So funktioniert Kreativität nicht. Kreativität ist evolutionär ein Entwicklungsprozess.“ Wolf Lotter
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