Trafostation 18: „Ich bin Chef und du mein Werkzeug“

Shownotes

Das Verhältnis Mensch Maschine gehört klargestellt. Warum und wie aus Verbrauchern endlich auch Gestalter werden, darüber sprechen Wolf Lotter und Christoph Pause in der „Trafostation“.

Technik und Wissenschaft beherrschen? Diesen Versuch brauche man gar nicht erst unternehmen. Am Ende stehe immer die Katastrophe. Falsch und fatal sei diese Botschaft des literarischen Klassikers „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ im 20. Jahrhundert, meint Wolf Lotter und bezieht sich auf Günther Anders, der von der prometheischen Scham sprach:

Die Maschinen kränken den Menschen, denn sie sind viel schneller als selbst der Beste von ihnen.

Es ist merkwürdig, findet Lotter: „Die Maschine ist ein Teil von uns, unser Werkzeug. Nur haben das die meisten nicht verstanden.“ Und was sollte ein Computer sonst sein als eine universale Maschine, die sich den Menschen nützlich macht, vorausgesetzt, wir verstehen sie zu nutzen?

Den Menschen gebe die Maschine vor allem Zeit, sagt der Publizist. Zeit für Unterscheidbarkeit, Persönlichkeit, Innovation, Entwicklung, Verbessern.

„Es ist ein Zeichen intellektueller Faulheit, dass wir die alte Dualität der magischen Maschine und des ohnmächtigen Menschen nicht ablegen“, stellt der Publizist fest. Klug sei demnach, was sich nutzen lässt.

Die Naturwissenschaftler müssen mehr über Intuition lernen und die Schöngeistigen etwas mehr über naturwissenschaftliche Realität. „Am Ende müssen zwar nicht alle alles können, aber wir sollten uns schon im Griff haben. Und das, das wir schaffen, erst recht“, fasst es der Publizist zusammen.

Eigentlich gehe es um Haltung, betont Lotter: „Ich bin hier der Chef, die Chefin und du bist mein Werkzeug.“ Wenn das im Verhältnis Mensch Maschine klar sei, könnten wir endlich aufhören zu fantasieren. Und damit anfangen, richtig zu digitalisieren.

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