Trafostation 16: Das Original seid ihr selbst

Shownotes

Wo die Vielfalt abgewertet und das Plagiat idealisiert wird, da hat es das Original schwer. Über die Zukunft des Echten sprechen Wolf Lotter und Christoph Pause in der „Trafostation“.

Noch immer setzt das Schulwesen auf reproduzierbares Wissen. Umso wichtiger – meint Wolf Lotter – sei also die Frage, was wir mit diesen Wissenskopien anstellen werden. Doch die Welt der Kopie und der Massenproduktion könnten nur dann funktionieren, wachsen und überleben, wenn diese Strukturen immer wieder automatisiert werden.

Wenn ChatGPT und die künstliche Intelligenz der Rede wert sind, dann in diesem Zusammenhang, meint Lotter, auch weil sie zeigen: „Routinearbeit, also kopiertes Arbeiten, die immer gleiche Nachahmung nach einer Vorlage ist für Menschen obsolet geworden.“

In unserer Welt sei es laut des Publizisten schwierig bis unmöglich, neues Wissen und Originale zu schaffen: „Es braucht eine enorme Anstrengung, um das Echte wieder nach vorn zu bringen sowie geistige Arbeit und ihre Hersteller zu schätzen.“

Wo bleiben wir, wenn wir das Echte nicht schätzen, wenn wir unser Glück als reine Konsumenten von Produkten einer wenig originellen Industrie sehen? Viele durchschauen jedoch den Trick: „Menschen wollen Originale. Sie wollen Unterscheidbarkeit. Die Individuen, die Persönlichkeiten, die guten Unterschiede zwischen uns.“

Wenn wir Glück haben, gewinnen also nicht die Abziehbilder, sondern die Originale.

Und das Original seien wir letztlich selbst.

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